Besteht in B\u00f6rnsen kein Bedarf f\u00fcr diesen Beirat?<\/p>\n
Am 12.09.2021 sollte in B\u00f6rnsen ein neuer Seniorenbeirat gew\u00e4hlt werden, aber daraus wurde leider nichts. Woran lag das?<\/p>\n
Bisher bekamen alle B\u00fcrger*innen ab dem 60. Lebensjahr anl\u00e4sslich dieser Wahl Briefwahlunterlagen zugeschickt, das hei\u00dft, sie erhielten eine Liste mit den Kandidaten, die sich zuvor um das Beiratsamt beworben hatten. Auf diese Weise waren sie \u00fcber die Wahl informiert. Alle konnten sich in Ruhe die Unterlagen ansehen, w\u00e4hlen und die Wahlzettel zur\u00fcckschicken.<\/p>\n
Im Jahre 2019 wurde im Ausschuss f\u00fcr Kultur, Bildung, Sport und Soziales mitgeteilt, dass das Amt Hohe Elbgeest w\u00fcnsche, die Wahl zum Seniorenbeirat zuk\u00fcnftig nicht mehr per Briefwahl durchzuf\u00fchren. Stattdessen sollte die Wahl auf einer Veranstaltung stattfinden. Dort sollten die Beiratskandidaten vorgestellt und auch gleich gew\u00e4hlt werden k\u00f6nnen. Obwohl wir uns schon damals fragten, wie das funktionieren soll, wurde dem Wunsch des Amtes leider mehrheitlich zugestimmt.<\/p>\n
Im Jahre 2020 fand wegen Corona gar keine Wahl statt. In diesem Jahr wurde sie nun angesetzt, ohne dass dar\u00fcber erneut beraten wurde. Unseres Erachtens h\u00e4tte eine erneute Ausschussberatung durchgef\u00fchrt und beschlossen werden m\u00fcssen, dass schon in Anbetracht der aktuellen Lage dem Wunsch des Amtes nicht mehr zugestimmt werden kann. Sogar die Bundestagswahl hatte gezeigt, dass die W\u00e4hler*innen vermehrt von der Briefwahl Gebrauch machten, zumal die Corona-Pandemie nicht beendet war. Es liegt auf der Hand, dass gerade Seniorinnen und Senioren sowieso und besonders in diesen Zeiten schriftlich w\u00e4hlen m\u00f6chten.\u00a0<\/p>\n
Die Wahl wurde jedoch ohne vorherige Information oder Absprache wie vom Amt gew\u00fcnscht nicht per Briefwahl durchgef\u00fchrt. Stattdessen wurde nur auf ein paar Plakaten auf das Ereignis hingewiesen. Die Plakate waren voll beschrieben, weil darauf der Termin und das gesamte Procedere bekannt gegeben wurde. Diese Art von Bekanntmachung einer Seniorenbeiratswahl war v\u00f6llig unzureichend. Kaum jemand registrierte, dass es sich um eine Einladung zu einer Seniorenbeiratswahl handelte, und dass man sich zudem um ein Amt in diesem Beirat bewerben konnte. Selbst, wenn man das registriert hatte, musste man sich Ort, Datum, Procedere und gegebenenfalls die Telefonnummer des Fahrdienstes merken. Das ist kaum zumutbar. Auch Frau P\u00fclm, die ehemalige Vorsitzende des Seniorenbeirats, monierte diese Art von Bekanntmachung. Zu ber\u00fccksichtigen ist au\u00dferdem, dass es nicht nur r\u00fcstige Senior*innen in B\u00f6rnsen gibt, sondern auch solche, die ohne Hilfe gar nicht heraus oder nicht an einem Plakat vorbeikommen. Und gerade diese Personen br\u00e4uchten dringend einen Beirat.<\/p>\n
Es verwundert daher nicht, dass zu der Veranstaltung am Sonntagnachmittag lediglich 15 Wahlberechtigte gekommen waren und nur einer bereit war, f\u00fcr den Seniorenbeirat zu kandidieren. In B\u00f6rnsen gibt es jedoch 1.328 Personen, die \u00e4lter als 60 Jahre alt sind. Das ist knapp ein Viertel der B\u00f6rnsener Bev\u00f6lkerung. Der B\u00fcrgermeister sah den Grund der geringen Beteiligung seinen \u00c4u\u00dferungen am Wahlnachmittag zufolge darin, dass es ihm und allen Senior*innen in B\u00f6rnsen so gut geht, und dass alle so zufrieden sind, dass sie keinen Seniorenbeirat ben\u00f6tigen. Dieser Begr\u00fcndung k\u00f6nnte sich die SPD in B\u00f6rnsen nur dann anschlie\u00dfen, wenn die Wahl wie in den Jahren zuvor per Briefwahl durchgef\u00fchrt worden w\u00e4re und das selbe Ergebnis gehabt h\u00e4tte.<\/p>\n
Unseres Erachtens h\u00e4tte man das neue Wahlverfahren zumindest rechtzeitig und deutlich durch Handzettel an alle Wahlberechtigte bekanntmachen m\u00fcssen. Das Aufstellen von Plakaten, die auf die Seniorenbeiratswahl hinweisen reicht jedenfalls nicht aus. Da n\u00fctzt es auch nichts die Sporthalle anl\u00e4sslich dieser Veranstaltung nett zu dekorieren und Kaffee und Kuchen bereitzustellen.<\/p>\n
Die SPD in B\u00f6rnsen hatte schon immer das Wohl aller B\u00f6rnsener*innen, ob jung oder alt nicht nur im Blick. Wir schufen bereits, aber ben\u00f6tigen weiterhin gute Einrichtungen f\u00fcr alle und m\u00fcssen daher auch an die Bed\u00fcrfnisse der Senior*innen denken. Aus diesem Grunde hatten wir im \u00dcbrigen au\u00dfer der Seniorenresidenz noch ein Pflegeheim f\u00fcr die Personen, die rund um die Uhr Pflege ben\u00f6tigen, aber in B\u00f6rnsen bleiben wollten, geplant. Jetzt gibt es nur einen Plan f\u00fcr ein Tagespflegeheim. Dieses wird zwar auch gebraucht, reicht aber leider nicht f\u00fcr die Personen, die auch nachts nicht alleine zurechtkommen. Die Planung sollte unseres Erachtens beide Betreuungsarten oder zumindest Kurzzeitpflegepl\u00e4tze ber\u00fccksichtigen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Besteht in B\u00f6rnsen kein Bedarf f\u00fcr diesen Beirat? Am 12.09.2021 sollte in B\u00f6rnsen ein neuer Seniorenbeirat gew\u00e4hlt werden, aber daraus wurde leider nichts. Woran lag das? Bisher bekamen alle B\u00fcrger*innen ab dem 60. Lebensjahr anl\u00e4sslich dieser Wahl Briefwahlunterlagen zugeschickt, das … Weiterlesen