Grundsteinlegung 1962.
\nLinks unten im Eingang zur Halle B\u00fcrgermeister R. Donath<\/p><\/div>\n

Noch toller ging es beim Turnhallenbau zu. Im Jahre 1961 erhielt der Kreis die Finanzierung von 2 Turnhallen vom Land zugeteilt. Eine entfiel auf die Stadt Lauenburg, die zweite auf B\u00f6rnsen. Das kam so: Die Turnhallenfinanzierung sah 1\/3 Gemeinde, 1\/3 Kreis bzw. Land und 1\/3 Bundeszuschuss aus dem brandneuen goldenen Plan vor. Die Gemeinden waren durchweg bettelarm und konnten das Gemeindedrittel nicht aufbringen. Wir auch nicht.<\/p>\n

Da wir aber dringend eine Turnhalle brauchten, log ich dem Land das Gemeindedrittel vor. Ich wei\u00df nicht, weshalb man mir das glaubte, ganz gleich, der Kreis, dem die Vergabe oblag, beschloss, die Landesmittel nach B\u00f6rnsen zu geben. Ersparen Sie mir aus Platzr\u00fccksicht die Gesamtfinanzierung, es war mehr als Trick 17. Jetzt ging es in das Verfahren. Sie m\u00fcssen wissen, seit meiner Jugend habe ich mit Beh\u00f6rden nicht viel im Sinn. Noch heute betrachte ich diese nur als notwendiges \u00dcbel, meist mehr als \u00dcbel statt notwendig. Man hatte also dem Landesschulrat, der eigenartigerweise nicht im Kultusministerium, sondern im Sozialministerium sa\u00df, eine Vorplanung einzureichen, ohne dass man einen Architekten f\u00fcr den Bau beauftragte. Das war die erste Unm\u00f6glichkeit. Ich fasste ein Rundschreiben an alle Landtagsabgeordneten \u00fcber den Bl\u00f6dsinn im Turnhallenbau. Folge: Schwierigkeiten. Ein weiterer Bl\u00f6dsinn war, nur auf einer Landesliste aufgef\u00fchrte Architekten, die Erfahrung im Turnhallenbau hatten, zu beauftragen. Meine Frage: Wann haben diese erfahrenen Herren ihre erste Turnhalle gebaut? Folge: Drohung mit dem Entzug der Genehmigung: Folge: Wut in der Gemeindevertretung.
\nWir beauftragten einen jungen, unerfahrenen Architekten. Vorlage in Kiel. Hier hatte mein Rundbrief bereits den Landesschulbaurat erreicht. Er kritzelte etwas in den Pl\u00e4nen herum, so konnte er doch beweisen, dass er nicht \u00fcberfl\u00fcssig war. Frage an den Architekten: Haben sie \u00fcberhaupt schon mal eine Turnhalle gebaut? Nein? Woher nehmen sie den Mut! Ich hatte eine Wut und sagte ihm: Die Turnhalle baut die Gemeinde B\u00f6rnsen, der Architekt dient der Fachberatung. Jetzt hatte ich einen Konter zu erwarten. \u201eAlso, hier k\u00f6nnen Sie die Halle nicht bauen\u201c. Er zeichnete einen Grundriss mitten auf den Sportplatz \u201eHier kommt sie her\u201c. Meine Vorstellung, dass die ganze Sportanlage kaputt und die Schule zum Hintergeb\u00e4ude gemacht werden w\u00fcrde, zog nicht. Er hatte gesiegt. Er lie\u00df uns 2 Stunden warten, und der ver\u00e4nderte Grundriss musste von mir unterschrieben werden. Was sollte ich machen? Ich unterschrieb mit Gef\u00fchlen, die ich heute nicht mehr beschreiben kann. Wir fuhren nach Hause. Unterwegs sagte ich dem Architekten: Dort baue ich die Turnhalle sicher nicht. Er sah mich an: Sie haben unterschrieben! Ich: Erpresst wurde ich. Der Architekt fuhr in Urlaub. Mit dem Gemeindearbeiter K\u00f6nig haute ich die Bauflucht (die alte) ein, und es wurde anders gebaut. Als der Bau 2 m hoch war, wurde er wegen grober Abweichung vom Bauplan stillgelegt.
\nSchlaflose N\u00e4chte: Trick 17 a: Es wird weitergebaut. Auch dieser Bau wurde fertig. Es wurde eine der sch\u00f6nsten Hallen des Kreises.<\/p>\n

Einweihung -1964: Er\u00f6ffnung durch Landesschulbaudirektor Mecklemburg: \u201eTrotz Ihres Beharrens auf den alten Lageplan hat sich gezeigt, dass dieses Geb\u00e4ude heute auf dem richtigen Platz steht.\u201c Prusten, Schlucken, Heuschnupfen bei den G\u00e4sten, die alles wussten. Sie steht noch immer dort.<\/p>\n

Unter dem Titel „Der falsche Standort“ wurde die Geschichte von Rudolf Donath am 25.9.1982 aufgeschrieben.<\/em><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"