Junge Börnsener Sozialdemokraten hatten es sich 1970 zur Aufgabe gemacht, mehr Informationen aus dem Gemeindeleben, aus Politik, Wirtschaft und Kultur an die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde weiterzugeben und entwickelten die Idee, eine Zeitung herauszugeben, die sie „Börnsener Rundschau“ nannten. Diese Gründungsmitglieder waren Irmgard Burmeister, Leo Feindt, Kurt Schlünz und Lothar Zwalinna.
Die Druckkosten waren damals sehr hoch, und so sollte eine eigene Druckmaschine angeschafft werden. In der SPD-Kasse war leider nicht genug Geld, und somit wurden von SPD- Mitgliedern kleine Privatkredite – sogenannte „Bausteine“- vergeben, bis genügend Geld zusammen war; dieses wurde dann nach und nach zurückbezahlt.
Ein (wenn auch leider unbeheizter) Raum war schnell gefunden, eine gebrauchte Druckmaschine rasch angeschafft. Das Drucken war allerdings unter diesen Bedingungen nicht einfach, denn besonders im Winter bei Kälte war die Druckerfarbe sehr störrisch. Der erste Druckermeister Heinz Steenbock sen. hatte aber die Ruhe weg, und Stunden später waren die Seiten fertig. Dann musste die „Börnsener Rundschau“ nur noch sortiert, aufeinander gelegt, getackert und gefaltet werden.
Die 1. Ausgabe im DIN A5 Format und mit 12 Seiten erschien im September 1970, und der damalige SPD-Kreisvorsitzende Rudolf Donath schrieb in seinem Grußwort u.a.: „Für mich als Kreisvorsitzender ist es besonders erfreulich, dieser kleinen, aber hoffentlich nicht unbedeutenden Zeitung einen guten Start und einen glücklichen Weg zu wünschen. Wir alle sollten mithelfen, diese Informationsschrift mit Anregungen und Kritik zu unterstützen.“
Nachdem die erste Rundschau verteilt war, bekam die damalige Redaktion Besuch von der Kripo, denn der Vorbesitzer hatte nicht nur Zeitungen damit gedruckt, sondern auch „Blüten“. Der Schock war groß, aber die Redaktion hatte ja eine weiße Weste.
Bald wurde ein Maskottchen gesucht, das auch mal scherzhaft etwas sagen durfte, ohne dass die Radaktion sich den Mund verbrannte.
So wurde im Jahr 1974 Börn Börnsson geboren. Dieses Maskottchen hat damals Antje Roloff wunderbar illustriert und tut dies dankenswerterweise bis heute. Bei seiner Vorstellung sagte Börn Börnsson: „Ich bin in Börnsen geboren und mit klarem Börnsener Tiefenbrunnenwasser großgezogen worden!“ Weiterhin meinte er stolz: „Ich bin ein echter Börni“.
Nach und nach wurde das Erscheinungsbild geändert. Eine neue Druckmaschine wurde gekauft, beheizte Räumlichkeiten gesucht und dann in der September-Ausgabe 1976 die große Sensation: erste farbige Bilder. Nach 25 Jahren erschien im September 1995 die Rundschau als Jubiläumsausgabe erstmals im DIN A4 Format. Aktuell wird die Zeitung bei Ohle Druck in Börnsen gedruckt.
Bis heute werden ca. vier Ausgaben pro Jahr kostenlos an die Börnsener Haushalte verteilt.
Die Aufgaben sind vielfältig: von der Auswahl der Themen, dem Schreiben der Artikel, dem Gestalten des Layouts bis zur Verteilung.
Allen Redakteuren, den 22 Verteilern und anderen Helfern, gebühren hierfür ein riesiges Lob und ein großes Dankeschön für 200 „Börnsener Rundschauen“. Ein besonderer Dank geht auch an unsere treuen Inserenten, die zur Finanzierung beitragen.
Nach 46 Jahren ergänzt nun seit einem Jahr unsere überarbeitete Internetseite die „Börnsener Rundschau“.
Eine Ausstellung zur 200. Ausgabe – mit allen Exemplaren – wird am Rande des SPD-Osterfeuers stattfinden. Sie können diese am Samstag, den 26.03.2016, von 18 bis 21 Uhr besuchen.