Neujahrsempfang

In der Schulmensa

Neujahrsempfang in der Schulmensa

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Zum Neujahrsempfang 2014 der Gemeinde Börnsen begrüße ich Sie ganz herzlich und freue mich sehr, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.
Ein Jahreswechsel ist natürlich im Grunde nur ein Datumswechsel, aber wir alle neigen wohl dazu, uns zu fragen, was uns das neue Jahr bringen mag. Und wir alle haben vermutlich auch bestimmte Erwartungen oder Wünsche. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich wünsche Ihnen, dass die Hoffnungen, die Sie für sich persönlich mit 2014 verbinden, in Erfüllung gehen.      Seit einigen Jahren gibt es bei uns eine breite Debatte darüber, was Lebensqualität ausmacht bzw. wie sich Wohlstand definieren und messen läßt. Wir sind davon abgerückt, uns allein, wie es jahrzehntelang Usus war, am Wachstum zu orientieren. Denn nicht nur materieller Wohlstand, auch soziale und ökologische Faktoren geben Aufschluss darüber, wie gut es einem Staat, wie gut es den Bürgerinnen und Bürgern geht. So steht es in dem 2013 vorgestellten Abschlussbericht der Enquete-Kommission des Bundestags mit dem sprechenden Namen „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“.

 Und genau daran orientieren wir uns in den Kommunen. Das versuchen wir mit konkretem Inhalt zu füllen. Und deshalb hat unsere Arbeit auch in 2014 weiterhin die wichtigsten Schwerpunkte mit Bildung, Familienfreundlichkeit, und Generationengerechtigkeit. Und die zwei wesentlichen Projekte in diesem Jahr werden der Bau des Waldkindergartens mit der zusätzlichen Krippengruppe und die Realisierung der Seniorenwohnanlage sein.

 Heute möchte ich betonen, wie viel mir daran liegt, junge Eltern dabei zu unterstützen, Beruf und Familie vereinbaren zu können. Jungen Menschen sind heute sowohl ein guter Job als auch die Gründung einer Familie wichtig. Und diese ihre Ziele sind auch für unsere Gesellschaft von Bedeutung. Wenn junge Paare, wenn junge Eltern in Börnsen für sich Perspektiven sehen, dann gewinnen alle, dann sichert das unsere Zukunft.

 In den Kommunen spielt zwar das Leben, aber sie werden von der Bundespolitik doch eher stiefmütterlich behandelt. Und ob die neue Regierung hier neue Zeichen setzen wird und sich an eine grundlegende Reform der Kommunalfinanzen wagt, an eine Reform, die eine vernünftige Finanzausstattung der Kommunen sicherstellt, das steht noch in den Sternen.

 Sie wissen, es kommt immer darauf an, ob man das Glas als halb voll oder als halb leer ansieht; mir persönlich ist Ersteres lieber. Wer sich die finanziellen Rahmenbedingungen unserer Gemeinde genauer anschaut, der muss feststellen, dass allein ein Betrag von über einer Million Euro durch Belastungen mit Aufgaben des Bundes und des Landes für das Wirtschaften hier vor Ort fehlt. Deshalb muss das System der Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und Kommunen weiter optimiert werden, und zwar mit der Maßgabe, dass künftig ausnahmslos der zahlt, der bestellt. Nur wenn das gelingt, können wir, können alle Kommunen in Deutschland ihre desolaten Haushaltslagen nachhaltig überwinden

 Es gilt jetzt, noch stärker als ohnehin schon erforderlich, alle Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen. Auch bei den Einnahmen müssen wir prüfen, wo noch Verbesserungen möglich sind. Wir müssen Schwerpunkte setzen, damit unsere Gemeinde auch in Zukunft handlungsfähig bleibt. Es ist immer schöner, Wohltaten und Geschenke zu verteilen, als notwendige Kürzungen zu verantworten. Wir werden aber auch da ansetzen müssen, wo man uns unsere Entscheidungen nicht mit Schulterklopfen danken wird. Andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, es letztlich verstehen und schätzen werden, wenn man Ihnen klar und deutlich sagt, woran wir sind und auf was wir uns einzustellen haben. Die andere Variante, bei der man mit falschen Versprechungen hinters Licht geführt wird, erleben wir ja aktuell auf anderen politischen Ebenen.

 Neben der Informationstransparenz setzen wir auch in diesem Jahr auf ihre Mitarbeit. Bei allen wichtigen Fragen und Projekten, die unsere Gemeinde und ihre Zukunft betreffen, gilt es, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig anzuhören und einzubeziehen.

 Das verbessert nicht nur die Umsetzung unserer Vorhaben. Es hilft uns allen weiter, wenn die Befürchtungen, die Betroffene eventuell hegen, sofort auf den Tisch kommen. Zudem haben sich deren Ideen und Anregungen schon oft als ausgesprochen zielführend erwiesen. Bürgerbeteiligung entspricht einfach der modernen Zivilgesellschaft.

 Meine Damen und Herren, ich bin sehr froh, dass sich in unserer Gemeinde viele Bürgerinnen und Bürger engagieren. Denn eine Kommune ist lebendig und stark dank der Menschen, die dort wirken. Vieles von dem, was das Leben bei uns attraktiv macht, beruht auf Initiativen und dem Einsatz der Menschen hier im Ort.

 Deshalb möchte ich heute allen danken, die ihre Ideen, ihre Tatkraft, ihren Elan in unsere Gemeinde einbringen und die Verantwortung für ihr Umfeld, für ihren Wirkungskreis übernehmen.

 Mit gemeinsamen Anstrengungen haben wir in Börnsen schon viel bewegt. Das ist eine solide Basis, um die Herausforderungen des neuen Jahres zu meistern. Und ich hoffe bzw. bin zuversichtlich, dass wir auch 2014 erfolgreich zusammenarbeiten und den eingeschlagenen Weg fortsetzen werden.

 Lassen Sie mich zum Schluss noch eine kleine Bitte äußern. Sie wissen vielleicht, dass sich der Seniorenbeirat aufgelöst hat. Es steht jetzt eine Neuwahl an und dazu braucht man Kandidatinnen und Kandidaten. Ich bitte daher nochmals alle zu überlegen, ob das nicht eine lohnenswerte Aufgabe für sie wäre.

 Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Walter Heisch, Bürgermeister